Sozialer Bereich braucht mehr finanzielle Unterstützung
Ein zentrales Thema des Gesprächs war der Konsum von Cannabis bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25 Jahren. Beatrix Falkenstein wies auf die gravierenden gesundheitlichen Folgen des regelmäßigen Konsums hin, insbesondere auf das Risiko irreversibler Psychosen. „Die jungen Menschen, die regelmäßig Cannabis konsumieren, setzen sich einem enormen gesundheitlichen Risiko aus, das langfristige Schäden wie psychische Störungen nach sich ziehen kann“, so Falkenstein.
Das Zentrum für Jugendberatung und Suchthilfe im Wetteraukreis bietet umfassende Beratungs- und Hilfsangebote in den Bereichen Jugendhilfe und Suchthilfe an. Es steht allen Bewohnern des Kreises Wetterau offen, die Unterstützung bei Suchtproblemen suchen. Besonders Jugendliche mit Suchtproblemen finden hier eine zentrale Anlaufstelle. Doch die Einrichtung steht vor großen Herausforderungen, vor allem aufgrund des akuten Fachkräftemangels, der besonders im sozialen Bereich weit verbreitet ist.
„Die Tatsache, dass für Suchtberatung und Suchthilfe vergleichsweise niedrige Gehälter gezahlt werden, macht diesen Beruf für viele Menschen unattraktiv“, erklärte Falkenstein. Dies führe dazu, dass die Einrichtung derzeit mit langen Wartelisten zu kämpfen hat. „Wartezeiten von bis zu sechs Wochen sind inakzeptabel, besonders für süchtige Personen, die dringend und sofortige Hilfe benötigen. Ein süchtiger Mensch braucht einen konstanten, kompetenten Berater, der ihm Struktur und Unterstützung bietet,“ fügte sie hinzu.
Peter Heidt zeigte sich besorgt über die Situation und betonte die Notwendigkeit, die Rahmenbedingungen in der Suchtberatung zu verbessern. „Wir müssen sicherstellen, dass Menschen in Not zeitnah die Hilfe bekommen, die sie brauchen. Es ist dringend erforderlich, dass die Beratungsangebote besser finanziert und die Gehälter im sozialen Bereich attraktiver gestaltet werden,“ sagte Heidt.
Auch Wolfgang Patzak äußerte sich klar zur Situation: „Die Arbeit, die hier im Zentrum geleistet wird, ist für unsere Gesellschaft enorm wichtig. Es kann nicht sein, dass Menschen in Not monatelang auf Hilfe warten müssen, weil der soziale Bereich finanziell vernachlässigt wird. Hier muss dringend nachgebessert werden, um die Unterstützung in der Suchthilfe effektiv und schnell anbieten zu können.“
Paula Preiß unterstrich ebenfalls die Bedeutung der Arbeit des Zentrums und lobten das Engagement des Teams vor Ort. „Die Arbeit, die hier geleistet wird, ist von unschätzbarem Wert für die Region. Es ist wichtig, dass wir diese Einrichtungen unterstützen, um den jungen Menschen in der Wetterau eine echte Chance auf Hilfe zu geben“, so Paula Preiß.
Foto vlnr: Peter Heidt, Paula Preiß, Beatrix Falkenstein, Wolfgang Patzak