Info
Das Betreute Wohnen ist eine bewährte Hilfeform für langjährig drogenabhängige Menschen mit fortgeschrittener HIV-Symptomatik und anderen schwerwiegenden Erkrankungen. Dieses spezifische Hilfeangebot dient dazu, den sozialen und gesundheitlichen Status der Bewohnerinnen und Bewohner zu verbessern oder zu stabilisieren.
Träger
Träger ist der Suchthilfeverbund Jugendberatung und Jugendhilfe e.V. (JJ), Gutleutstraße 160-164, 60327 Frankfurt. JJ bietet hilfebedürftigen, behinderten, gefährdeten oder psychisch kranken Menschen fachkundige Beratung und Lebenshilfe an.
Der Verein ist als gemeinnützig anerkannt. Er ist assoziiertes Mitglied im Diözesanverband Limburg.
Bürozeiten
Montags, dienstags, donnerstags 09:00 – 16:00 Uhr
Mittwochs 09:00 – 12:00 Uhr und
freitags 09:00 – 13:00 Uhr.
Platzzahl
Die Einrichtung verfügt derzeit über 18 Plätze.
Indikation und Betreuungsdauer
Das Betreuungsangebot wendet sich an substituierte Drogenabhängige die an einer fortgeschrittenen HIV-Infektion bzw. an einer sonstigen lebensverkürzenden Krankheit leiden.
Eine psychiatrische Diagnose ist kein Ausschlusskriterium.
Es können Männer, Frauen und unter Umständen auch Paare aufgenommen werden.
Die Betreuungsdauer richtet sich nach dem Hilfebedarf und ist im Prinzip nicht begrenzt.
Aufnahme
Von den vermittelnden Einrichtungen werden folgende Unterlagen benötigt:
- schriftliche Aufnahmeanfrage mit Darstellung der Wünsche und Perspektiven bezüglich der weiteren Lebensplanung
- Lebenslauf mit Beschreibung der Entwicklung der Abhängigkeit sowie der bisherigen Behandlung (ggfs. letzter Arztbrief)
- Nachweis über eine bestehende Substitutionsbehandlung gemäß den geltenden Richtlinien
- Darstellung einer evtl. vorhandenen Pflegebedürftigkeit gemäß SGB XI (ggfs. Arztbrief / Gutachten)
- amtsärztliche / fachärztliche Stellungnahme im Rahmen der Eingliederungshilfe
- Zustimmung des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen gemäß § 53 SGB XII in Verbindung mit § 2 Abs. 1 SGB IX
Nach Eingang der Unterlagen wird ein persönliches Gespräch terminiert. Im Anschluss an das Informationsgespräch wird im Team über die Aufnahme entschieden und das weitere Vorgehen festgelegt.

Liegenschaft
Die Betreute Wohngemeinschaft (BWG) ist in einem Anwesen aus der Gründerzeit mit schönem Garten im Stadtteil Sachsenhausen untergebracht. Es stehen 18 Plätze auf drei Etagen zur Verfügung. Im Hochparterre befindet sich eine Pflegeetage mit sechs Betten. Diese Etage ist so gestaltet, dass auch schwerkranke, weitgehend immobile Bewohnerinnen und Bewohner gepflegt und versorgt werden können. Die beiden oberen Etagen haben jeweils die Struktur einer Wohngruppe mit Küche und Gemeinschaftsbad. Jeweils sechs Personen können auf einer Etage zusammen wohnen.
Stand 02/2016
Angebote
Betreuungsziele und Angebote
Das Team des Eschenbachhauses arbeitet interdisziplinär und integriert die fachlichen Kompetenzen der Berufsgruppen Sozialarbeit, Medizin, Pflege, Psychologie, Ergotherapie und Verwaltung. Die Angebote umfassen sozialtherapeutische, pflegerische und medizinische Betreuung. Die Einrichtung ist rund um die Uhr besetzt.
Das Ärzteteam einer niedergelassenen Arztpraxis ist für die Substitution und die medizinische Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner zuständig.
Sowohl die Pflege als auch die Hauswirtschaft werden durch den ambulanten Pflegedienst der Aidshilfe Frankfurt e.V. (Regenbogendienst) sichergestellt.
Das sozialtherapeutische Team besteht aus qualifizierten und erfahrenen Sozialarbeiter/-innen mit verschiedenen Zusatzqualifikationen.
Mit jeder Klientin/jedem Klienten werden die individuellen Betreuungsziele im Rahmen einer gemeinsamen Hilfeplanung ermittelt und verbindlich vereinbart. Die Umsetzung wird in festgelegten Zeitabständen gemeinsam überprüft. Das Betreuungsangebot variiert entsprechend der vereinbarten Ziele und kann folgende Angebotsbausteine enthalten:
- Training eigenverantwortlicher Lebensführung ohne Suchtmittel
- Rückfallprävention und Rückfallbearbeitung
- Hilfen zur Reduktion der Beigebrauchsproblematik bei Substitution
- Unterstützung bei schulischer oder beruflicher Integration
- Training selbstständiger Haushaltsführung
- Beratung bei lebenspraktischen Fragen
- Anleitung zu einem strukturierten Tagesablauf
- Anregungen zur Freizeitgestaltung
- Begleitung zu Ämtern und Behörden bei besonderen Problemen
- Mitteilungen an Behörden und Gerichte im Einvernehmen mit der Klientel
- Begleitung und Hilfestellung während Krisen
- Gespräche über persönliche und soziale Probleme
- Einzel-, Gruppen-, Paar- sowie auf Wunsch Angehörigengespräche
- Hilfe zur Verbesserung der sozialen Kompetenz
- Förderung von gesundheitsbewusstem Verhalten
- Raucherentwöhnung
- Sicherstellung der medizinischen Behandlung sowie der Information über schwerwiegende Suchtfolgeerkrankungen wie Aids oder Hepatitis C
- Beratung in sozialrechtlichen Fragen
- Wohngruppensitzungen zu Themen des Zusammenlebens
- Training zum Umgang mit Geld und Schulden
- Vermittlung in Selbsthilfegruppen
- Unterstützung bei der Verselbstständigung und beim Umzug in eine eigene Wohnung
- Regelmäßige Reflexion und Fortschreibung des Hilfeplanes im Fachteam und mit der Klientel.
Im Rahmen des Arbeitsprojektes PIA (Passgenau in Arbeit) tagesstrukturierende Arbeits- und Beschäftigungsmaßnahmen zur psychischen Stabilisierung angeboten. Diese werden in das vorhandene Angebot sozial-therapeutischer, medizinischer und krankenpflegerischer Hilfen integriert.
Stand: 07/2014
Grundsätze
Qualitätsmanagement
Das Team arbeitet an der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Einrichtung und der laufenden Verbesserung der Hilfsangebote. Grundlage hierfür ist das Modell der European Foundation for Quality Management EFQM.
Das Eschenbachhaus ist nach DIN EN ISO 9001:2008 zertifiziert.
Anerkennungen
Das Betreute Wohnen ist sowohl vom zuständigen Fachministerium des Landes Hessen im Sinne der §§ 35 und 36 BtMG als auch vom Landeswohlfahrtsverband anerkannt.
Kooperation
Besondere Zusammenarbeit besteht mit den Einrichtungen des Suchthilfeverbundes JJ, insbesondere zur Jugendberatung und Suchthilfe Am Merianplatz und zu anderen Substitutionsfachambulanzen in Frankfurt. Darüber hinaus besteht eine enge Kooperation mit Frankfurter Krankenhäusern und der Universitätsklinik.
In besondere Weise ist das ehrenamtliche Engagement hervorzuheben. Dies umfasst die Seelsorge, die Einzelbetreuung und die Aktivitäten der Frankfurter Tafel.
Die Kontakte zu den Institutionen im Stadtteil sind gut und werden kontinuierlich gepflegt.
Stand: 07/2014